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Exchange Server Enterprise Edition unterstützt Clustering von bis zu 4 Knoten bei Verwendung von Windows 2000 Server und bis zu 8 Knoten mit Windows Server 2003. Mit Exchange Server 2003 wurde auch das Aktiv-Aktiv-Clustering eingeführt, allerdings nur für Cluster mit zwei Knoten. In diesem Setup dürfen beide Server im Cluster gleichzeitig aktiv sein. Dies steht im Gegensatz zum häufigeren Aktiv-Passiv-Modus von Exchange, bei dem die Failover-Server in einem beliebigen Clusterknoten überhaupt nicht verwendet werden können, während ihre entsprechenden Home-Server aktiv sind. Sie müssen inaktiv darauf warten, dass die Home-Server im Knoten ausfallen. Nachfolgende Performance-Probleme mit dem aktiv-aktiven Modus haben Microsoft dazu veranlasst, zu empfehlen, dass dieser Modus nicht mehr verwendet werden sollte. In der Tat wurde die Unterstützung für Clustering im aktiven Modus mit Exchange Server 2007 eingestellt.
Das Clustering von Exchange (Aktiv-Aktiv- oder Aktiv-Passiv-Modus) wurde kritisiert, weil die Server in den Clusterknoten dieselben Daten nutzen müssen. Das Clustering in Exchange Server bietet Redundanz für Exchange Server als Anwendung, aber nicht für die Exchange-Daten. In diesem Szenario können die Daten als Single Point of Failure betrachtet werden, obwohl Microsoft diesen Aufbau als "Shared Nothing"-Modell beschreibt. Diese Lücke wurde jedoch von ISVs und Speicherherstellern durch "Site Resilience"-Lösungen wie Geo-Clustering und asynchrone Datenreplikation gefüllt.
Die Exchange-Funktionalität ist in der Version 2016 in zwei sogenannte Rollen gegliedert, die bei der Installation festgelegt werden:
Postfach – beinhaltet die Hauptfunktionalität, hält die Datenbanken vor und nimmt die Client-Anfragen entgegen Edge-Transport – zusätzliche Sicherung der E-Mail-Übermittlung zwischen internem Netzwerk und Internet (z. B. Spam-Filterung); normalerweise in einer DMZ befindlich
Client-Server-Kommunikation
Microsoft Exchange Server benutzt zur Kommunikation mit dem Client eine proprietäre Schnittstelle namens MAPI, deren Aufrufe mittels der Protokolle RPC und HTTP transportiert werden und die unter anderem von Microsoft Outlook für Windows verwendet wird. Bei Verwendung aktueller Versionen von Exchange Server und Outlook wird die RPC-Schicht zugunsten größerer Flexibilität deaktiviert und MAPI wird direkt per HTTP übertragen.
Outlook für Macintosh nutzt dagegen die neuere Server-Schnittstelle EWS. In Zukunft sollten Drittanbieter diese ebenfalls anstatt der MAPI-Schnittstelle benutzen.
Aus dem anfänglich einfachen E-Mail-System wurde eine umfangreiche Groupware-Lösung. In der Version 2003 wurde mit dem Intelligent Message Filter (IMF) erstmals eine serverseitige Filterung implementiert, die es ermöglicht, unerwünschte E-Mails auszufiltern. Seit der Version 2013 ist ebenfalls eine rudimentäre Anti-Virus-Software enthalten.
Die Funktionalität umfasst:
E-Mails Termine/Kalender Aufgaben Kontakte/Adressen Notizen Mobiler E-Mail-Zugriff via ActiveSync-Technologie E-Mail-Abruf mittels POP3/IMAP4, E-Mail-Zustellung per SMTP Globales Adressbuch Zertifikatbasierte Authentifizierung Unterstützung für Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions (S/MIME) Intelligenter Anti-Spam-Filter: SmartScreen-Filtertechnologie, Intelligent Message Filter (IMF) Globale Annahme- und Verweigerungsliste (Weiße Liste/Schwarze Liste) Anti-Viren-Filterung bzw. Anti-Viren-API, mit der Antivirensoftware von Drittanbietern angebunden werden kann Unterstützung für das Sender-ID-E-Mail-Authentifizierungsprotokoll Outlook Web App, Webzugriff auf die Funktionen des Servers Mischbetrieb mit einem Office-365-Exchange-Online-Dienst Data Loss Prevention
Grundsätzlich werden Daten unterteilt in einerseits persönliche und benutzerabhängige und andererseits gemeinsam genutzte Daten wie zum Beispiel die sogenannten Öffentlichen Ordner, wodurch Gruppenarbeit möglich wird.
Als Front-End-Anwendung wird meistens Microsoft Outlook genutzt.
Versionshistorie Version Jahr 4.0 1996 5.0 1997 5.5 1998 2000 (6.0) 2000 2003 (6.5) 2003 2007 (8.x) 2006 2010 (14.x) 2009 2013 (15.0) 2012 2016 (15.1) 2019 2015 2018
Ursprünglich bot Microsoft das Mailsystem MS Mail (bis einschließlich Version 3.5) an, das aber die Anforderungen größerer Umgebungen nicht mehr erfüllen konnte. So war es nur möglich, maximal 500 Postfächer auf einem Server anzulegen, und die Ablage der Daten in einem Dateibaum entpuppte sich mit zunehmendem Mailaufkommen immer mehr als Problem ob der Menge der zu verwaltenden Daten. Exchange selbst wurde von Grund auf neu entwickelt. Um eine Nähe zu Microsoft Mail zu suggerieren und den Kunden den Umstieg auf Exchange nahezulegen, wurde beim ersten Exchange Server die Versionsnummer 4.0 verwendet. Bei der Entwicklung spielten von Beginn an die sichere Datenverarbeitung (relationale Datenbank mit 2-Phase-Commit-Transaktionen) und die Skalierbarkeit eine besondere Rolle. Die Basis bildet seit Beginn die Jet Engine (Jet Blue), die später auch für Produkte wie Active Directory oder den Kerberos Distribution Server verwendet wurde.